Dein Nervensystem als Schlüssel zur Veränderung
Warum Veränderung in dysregulierten Zuständen unmöglich ist
Hast du schon einmal versucht, dich zu verändern, während du dich gestresst, überfordert oder wie gelähmt gefühlt hast? Solche Zustände sind nicht nur herausfordernd, sondern sie blockieren oft den Zugang zu deiner inneren Kraft und deinem Potenzial. Unser Nervensystem spielt hierbei eine entscheidende Rolle: Es bestimmt, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen, wie sicher wir uns fühlen und ob wir bereit sind, neue Wege zu gehen. Wenn das Nervensystem dysreguliert ist – sei es durch Übererregung (Stress, Angst) oder Untererregung (Erschöpfung, Resignation) –, fällt es uns schwer, klar zu denken, Entscheidungen zu treffen oder nachhaltig zu handeln.
Ein dysreguliertes Nervensystem befindet sich in einem Modus, der auf Überleben fokussiert ist. In diesem Zustand ist unser Körper darauf programmiert, Bedrohungen zu vermeiden, anstatt nach Wachstum und Veränderung zu streben. Selbst die besten Vorsätze oder klarsten Ziele scheinen in solchen Momenten unerreichbar. Doch genau hier liegt der Schlüssel: Indem wir unser Nervensystem regulieren, schaffen wir die Grundlage, um Veränderung zuzulassen und zu verkörpern.
Das Nervensystem regulieren bedeutet, in einen Zustand von Sicherheit und Stabilität zu kommen. Es bedeutet, einen Raum in uns zu schaffen, in dem Veränderung nicht nur möglich, sondern willkommen ist. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dein Nervensystem besser verstehen und bewusst regulieren kannst, um dein Leben nachhaltig zu transformieren.

Warum das Nervensystem zentral für Veränderung ist
Das Nervensystem ist eine der tragenden Säulen im feinSEIN. Es beeinflusst, wie wir wahrnehmen, wie wir uns in uns selbst fühlen und wie wir mit der Welt interagieren. Gerade in Zeiten, in denen die kosmischen Energien intensiv und herausfordernd sind, spüren viele Menschen, besonders Feinfühlige, eine verstärkte innere Unruhe, Nervosität oder sogar Erschöpfung.
Diese innere Unruhe hat oft ihren Ursprung in der Art und Weise, wie unser autonomes Nervensystem auf die Umwelt reagiert. Unser autonomes Nervensystem hat eine wichtige Aufgabe: Es bewegt sich kontinuierlich zwischen den Zuständen von Sicherheit und Gefahr. Diese Neurozeption, also die unbewusste Wahrnehmung von Sicherheit oder Bedrohung, beeinflusst unsere gesamte Lebensqualität. Ein gestresstes Nervensystem kann uns daran hindern, die Veränderungen anzugehen, die wir uns wünschen. Stattdessen landen wir oft in Übererregung (Kampf- oder Fluchtmodus) oder Untererregung (Erstarrung).

Die drei Grundzustände des Nervensystems
Das autonome Nervensystem kennt drei Hauptzustände:
Sympathikus (Kampf- oder Fluchtmodus): Hier sind wir überreizt und gestresst. Gedanken und Gefühle überfluten uns, und wir fühlen uns überfordert. Typische Symptome sind Schlafstörungen, Nervosität, innerer Druck oder das Gefühl, alles sei „zu viel“.
Dorsaler Vagus (Erstarrung): Dieser Zustand ist von Untererregung geprägt. Wir fühlen uns abgeschnitten von unseren Gefühlen, als wären wir in Watte gepackt. Entscheidungen fallen schwer, und wir erleben oft Gefühle von Ohnmacht, Resignation oder Antriebslosigkeit. Oft tritt dieser Zustand ein, wenn wir uns über einen langen Zeitraum in einem Zustand hoher Übererregung befunden haben.
Ventraler Vagus (Ruhe und Sicherheit): Dieser Zustand ist der Schlüssel zu innerer Balance. Hier können Sympathikus und Parasympathikus harmonisch zusammenarbeiten. Wir sind offen, kreativ, handlungsfähig und spüren eine tiefe Verbindung zu uns selbst und anderen. Es ist der Zustand, in dem wir uns sicher fühlen und in dem Veränderung möglich wird.
Das Stresstoleranzfenster verstehen
Das Konzept des Stresstoleranzfensters, inspiriert von der Polyvagaltheorie, hilft uns, unsere Reaktionen auf Stress besser zu verstehen. Innerhalb dieses Fensters können wir Herausforderungen bewältigen, ohne uns überfordert oder lethargisch zu fühlen. Das Fenster ist jedoch dynamisch – es kann sich durch traumatische Erlebnisse verengen oder durch Ressourcen wie Selbstregulation erweitern.
Wenn wir uns außerhalb dieses Fensters befinden, neigen wir zu Zuständen von Hyperarousal (Übererregung) oder Hypoarousal (Untererregung). Eine bewusste Arbeit mit unserem Nervensystem ermöglicht es uns, das Fenster zu erweitern und gelassener auf stressige Situationen zu reagieren.
Die drei Grundzustände des Nervensystems
Das autonome Nervensystem kennt drei Hauptzustände:
Sympathikus (Kampf- oder Fluchtmodus): Hier sind wir überreizt und gestresst. Gedanken und Gefühle überfluten uns, und wir fühlen uns überfordert. Typische Symptome sind Schlafstörungen, Nervosität, innerer Druck oder das Gefühl, alles sei „zu viel“.
Dorsaler Vagus (Erstarrung): Dieser Zustand ist von Untererregung geprägt. Wir fühlen uns abgeschnitten von unseren Gefühlen, als wären wir in Watte gepackt. Entscheidungen fallen schwer, und wir erleben oft Gefühle von Ohnmacht, Resignation oder Antriebslosigkeit. Oft tritt dieser Zustand ein, wenn wir uns über einen langen Zeitraum in einem Zustand hoher Übererregung befunden haben.
Ventraler Vagus (Ruhe und Sicherheit): Dieser Zustand ist der Schlüssel zu innerer Balance. Hier können Sympathikus und Parasympathikus harmonisch zusammenarbeiten. Wir sind offen, kreativ, handlungsfähig und spüren eine tiefe Verbindung zu uns selbst und anderen. Es ist der Zustand, in dem wir uns sicher fühlen und in dem Veränderung möglich wird.
Wie du dein Nervensystem regulieren kannst
Ein reguliertes Nervensystem ist die Basis für nachhaltige Veränderung. Es ermöglicht uns, Herausforderungen zu meistern, klare Entscheidungen zu treffen und ein Leben in Einklang mit unseren Visionen zu führen. Hier sind einige Ansätze, die dich dabei unterstützen können:
1. Atemtechniken:
Bewusstes Atmen hilft, das Nervensystem zu beruhigen und in einen Zustand von Sicherheit zu gelangen. Eine einfache Methode ist die 4-7-8-Atemtechnik: Atme vier Sekunden lang ein, halte den Atem sieben Sekunden lang an und atme acht Sekunden lang aus. Diese Technik kann dir helfen, in stressigen Momenten schneller zur Ruhe zu kommen.
2. Natur erleben:
Die Natur hat eine beruhigende Wirkung auf unser Nervensystem. Ein Spaziergang im Wald oder das bewusste Verweilen an einem See oder auf einer Wiese können helfen, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Versuche dabei, deine Sinne bewusst einzusetzen: Höre die Geräusche, spüre den Boden unter deinen Füßen, rieche die frische Luft.
3. Körperarbeit:
Bewegung wie sanftes Yoga, Stretching oder achtsames Tanzen kann eine tiefgreifende Regulation bewirken. Auch Massagen oder leichte Druckpunkte am Körper (wie die Stimulation des Vagusnervs durch sanftes Klopfen am Brustbein) sind effektive Methoden.
4. Bewusste Pausen:
In unserer hektischen Welt vergessen wir oft, uns bewusste Pausen zu gönnen. Plane mehrmals am Tag kleine Auszeiten ein, in denen du dich bewusst zurückziehst und dich auf dich selbst konzentrierst. Schon fünf Minuten reichen aus, um neue Energie zu tanken.
5. Ressourcen aktivieren:
Ressourcen sind essenziell, um unser Nervensystem zu stabilisieren. Diese können innerlich (positive Erinnerungen, Visualisierungen) oder äußerlich (Natur, Musik, soziale Verbindungen) sein. Identifiziere, welche Ressourcen dir guttun, und baue sie bewusst in deinen Alltag ein.
6. Ko-Regulation:
Die Verbindung zu anderen Menschen kann unser Nervensystem positiv beeinflussen. Wenn wir uns in Gesellschaft von Menschen befinden, die uns Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, fühlt sich auch unser Nervensystem geschützt. Dies kann durch ein liebevolles Gespräch, eine Umarmung oder einfach das Zusammensein mit vertrauten Menschen geschehen.
7. Emotionsarbeit:
Lerne, deinen Emotionen Raum zu geben. Statt sie zu unterdrücken oder zu vermeiden, kannst du versuchen, sie bewusst wahrzunehmen und durch Techniken wie Journaling, Meditation oder Gespräche mit einem vertrauten Menschen zu verarbeiten.
8. Ankerübungen:
Eine wirkungsvolle Übung zur Aktivierung des ventralen Vagusnervs ist die sogenannte Ankerübung. Setze oder lege dich bequem hin, lege eine Hand auf deine Brust und die andere auf deinen Bauch. Atme tief ein und aus, spüre die Bewegung deiner Hände und stelle dir einen sicheren Ort vor. Verbinde diese Übung mit einer positiven Erinnerung, um ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe zu fördern.
Das Nervensystem und die spirituelle Entwicklung
In der Welt der Spiritualität wird oft von Konzepten wie „Loslassen“, „Herzöffnung“ oder „Verbundenheit“ gesprochen. Doch ohne ein reguliertes Nervensystem können diese Ansätze zu Frustration führen. Menschen, die sich in Über- oder Untererregung befinden, empfinden solche Aufforderungen oft als belastend, weil sie nicht wissen, wie sie in diesen Zustand gelangen können. Hier setzt ein traumasensibler Ansatz an, der das Nervensystem als Grundlage für Transformation und spirituelles Wachstum betrachtet.
Ein reguliertes Nervensystem ermöglicht es uns, Spiritualität geerdet und authentisch zu leben. Es geht dabei weniger um „perfekte“ spirituelle Praktiken, sondern um eine tiefe Verbindung zu sich selbst, die auch in herausfordernden Zeiten Bestand hat.
Die Bedeutung von Selbstregulation für deinen Alltag
Wenn du Mutter bist, eine berufliche Veränderung anstrebst oder in einer herausfordernden Lebenssituation steckst, ist die Verbindung zu deinem Nervensystem essenziell. Oft spiegeln uns äußere Umstände, wie Kinder oder beruflicher Stress, unsere inneren Themen wider. Die Arbeit mit deinem Nervensystem hilft dir, diese Herausforderungen nicht als Hindernis, sondern als Chance für Wachstum zu sehen.
Zum Beispiel können Kinder ein intensiver Spiegel unserer eigenen inneren Themen sein. Ihre Reaktionen und Verhaltensweisen können uns darauf hinweisen, wo wir selbst noch heilen und wachsen dürfen. Wenn du als Elternteil dein Nervensystem regulierst, wirkst du beruhigend auf dein Kind und schaffst ein stabiles Umfeld.
Dein Nervensystem kann als Brücke zu einem bewussteren Leben dienen.
Veränderung beginnt immer bei der Basis: deinem Nervensystem. Indem du lernst, dich selbst zu regulieren und einen sicheren inneren Zustand zu schaffen, kannst du dein Leben nachhaltig transformieren. Erlaube dir, diesen Weg in deinem Tempo zu gehen, und sei geduldig mit dir selbst. Dein Nervensystem ist keine Barriere, sondern eine Brücke zu einem bewussteren, feineren Leben.
feinSEIN Coach oder Mentor Lehrgang - die traumasensible Ausbildung für ein reguliertes Nervensystem.
In unseren Ausbildungen lernst du Schritt für Schritt dein eigenes Nervensystem und das deiner Klienten in der Tiefe zu verstehen. Zahlreiche Werkzeuge unterstützen dich dabei, dich selbst in einen ruhigen Zustand zurück zu regulieren, um tiefen, inneren Frieden wieder zu finden.